Bralug Air On

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Inhaltsverzeichnis

Eine einfache Lüftersteuerung zum selber Löten

Motivation

Kürzlich rief Oma an. Während des Gesprächs beschwerte sie sich "Ich kann Dich gar nicht richtig verstehen, mein Kind. Fönst Du Dir gerade die Haare?" ... Nun habe ich es amtlich. Mein PC macht zuviel Krach - das Ding ist zwar dank selbstzusammengesammelter Teile recht billig gewesen. Doch manchmal gibt es einen Zusammenhang zwischen Preis und Leistung. Vielleicht hätte ich doch einen temperaturgeregelten Lüfter einbauen sollen. Aber selbst ist der Mensch... oder, äh, die Bralug, denn

  • wir haben für die Lösung des Problems eine sehr einfache Schaltung ausgegraben
  • einen Bausatz inklusiver kleiner Platine zusammengestellt und
  • bieten beim BLIT 2005 die Möglichkeit ein solches Teil unter fachkundiger (diplomiert, promoviert, rehabilitiert) Hilfe zusammenzubauen

Bausatz

Der Bausatz besteht aus folgenden Teilen:

  • Platine
  • Spannungsregler LM317, (o.ä.) (3-Beiner)
  • Kondensator 100 nf (kleiner gelber Knuffel)
  • Kondensator 10 uF (kleiner schwarzer Becher)
  • Thermistor 470 Ohm (kleine graue Perle)
  • Poti 4,7 KOhm (was zum drehen)
  • Streichholz oder Zahnstocher - als Achse zum Poti
  • 3-beiniger Steckverbinder
  • 2-beiniger Steckverbinder

Weiterhin befindet sich in jedem 7ten Bausatz ein 10 Euro Schein (nur ein Scherz)

Zusammenbau

Benötigt wird ein Lötkolben und ein kleiner Seitenschneider. Alle Bauteile bis auf den Thermistor werden so tief wie ohne Gewalt möglich in die Platine eingesetzt und verlötet. Die auf der Unterseite der Platine überstehenden Beine werden abgeknipst.

  • 100 nF einlöten - Richtung ist egal
  • LM317 einlöten - Metallseite zur Platinenmitte (100nF Kondensator)
  • 10 uF einlöten - Plusseite (langes Bein, kein Strich auf Gehäuse) zur Platinenkante
  • Poti einlöten
  • 3- und 2-beinige Stiftleiste einlöten
  • Thermistor einlöten: Hier kann es sinnvoll sein, die Anschlussbeine länger zu lassen um das als Wärmesensor fungierende Bauteil genau auf der Wärmequelle positionieren zu können. Evtl. sollten die Beinchen zusätzlich isoliert werden.

Test

Am Spannungseingang (in) ist eine richtig gepolte Spannung von etwa 12 Volt anzulegen. Am Ausgang (out) kann ein Lüfterkabel aufgesteckt werden. Der Lüfter kann nun bereits rotieren. Die Grunddrehzahl kann mit dem Poti verändert werden. Schon durch Berührung des Temperaturfühlers durch einen Warmblüter (Mensch, Pferd, Pinguin) sollte sich die Drehzahl erhöhen. Stellt man nun eine heisse Tasse nicht zu starken Tees in die unmittelbare Nähe des Thermistors so kann der Tee mit sich vermindernder Ventilatordrehzahl gekühlt werden.

Demonstrator

Mit Hilfe des LLTI (Lena Lego Technology Institut) wurde ein Demonstrator entwickelt. Anbei zwei Bilder. Der Ventilator über der Tasse bläst abhängig von der Flüssigkeitstemperatur. Der Temperaturfühler ist zwischen Tasse und gelbem Lego-Stein eingeklemmt.

BralugAirOnDemo1.gif

Hier sieht man die Lüftersteuerung und den Temperaturfühler etwas besser - trotz unschärfe.

BralugAirOnDemo2.gif

Schaltung

Die Schaltung basiert auf der Standardschaltung des LM317 wobei ein Widerstand der Brücke durch den Thermistor ersetzt wird. Entsprechend folgender Formel

BralugAirOnFormel.gif

ergibt sich das Regelverhalten. R2 ist dabei das Poti und R1 der temperaturabhängige Widerstand. (Hier sollte man eigendlich Wiederstand schreiben dürfen, da der Wert sich für bestimmte Temperaturen reproduzieren lässt - also wieder kommt.)

BralugAirOnSchaltung.gif

Hier die schematische Bestückung.

BralugAirOnBestueckung.gif

Weitere Platinenzeichnungen werden an dieser Stelle hoffentlich noch veröffentlicht.

Benutzung

Die Lüftersteuerung kann einfach und brutal in die Zuleitung jedes Lüfters eingebaut werden. Erfolgt der Einbau in der Nähe des Lüfters (3-10 cm entfernt) kann man den Temperaturfühler meist auch gut positionieren.


Kommentare

Markus Dahms 27.05.2005
"Mehr Power!"

Ich habe mir den Prototypen mal vorgenommen und ihn etwas aufgebohrt:

  • 120mm-Lüfter
  • maximale Tassengröße: 11cm Durchmesser, 12,5cm Höhe
  • platzsparendes, stromlinienförmiges Design
  • mit geringem Aufwand in einen Tischventilator umzubauen

Wenn ich zuviel Zeit habe (unwahrscheinlich), kann ich die Baupläne mal in LeoCAD umsetzen.



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